Über meine Konzertfotografie...

...for a brief moment it seemed that rock ‚n’ roll would inherit the earth
(Autor David Dalton zu einem Konzert der Rolling Stones)

und genau diese Momente der Lifemusik möchte ich mit meiner Nikon festhalten. Auf dieser Seite möchte ich ein paar Zeilen darüber schreiben, wie und womit ich fotografiere.

Kamera
Nikon D850

Was nützt die beste Kamera wenn man beim Objektiv spart = nichts!
An meiner Nikon D850 verwende ich zumeist lichtstarke Objektive mit unterschiedlichen Brennweiten. Im Weitwinkelbereich kommt das neue Sigma 24-35 mm f2 Art zum Einsatz und für die grösseren Bühnen nutze ich das Nikon Zoomobjektiv 70–200 mm, 1:2,8G ED VR II. Mein absoluter optischer Favorit ist jedoch eine Festbrennweite von Sigma, das Art 50 mm f1,4. Als starke Unterstützung im Fotograben und an vielen schnellen Bühnen benutze ich seit Kurzem das Nikon AF-S Nikkor 24-70 mm / 2,8 G ED.

Blitzausrüstung
Nikon Blitz

Künstliches Licht ist eine der Königsdisziplinen in der Fotografie – und Blitzen ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, eine, die gute Fotografen ausmacht. Wer Blitze beherrscht, kann zu jeder Zeit und bei jedem Konzert genau die Bilder erschaffen, die er sich vorstellt. Normalerweise vemeide ich bei der Konzertfotografie die Verwendung eines Bitzgerätes. Manchmal ist jedoch der Einsatz eines Blitzes unumgänglich. Gerade bei sehr schwierigen Lichtverhältnissen ist häufig das Nikon Blitzgerät SB-910 in Kombination mit einem Yongnuo Funkauslöser die rettende Lösung. Durch das entfesselte Blitzen bewahrt man sich einen grossen Teil der vorhandenen Lichtstimmung

Bildbearbeitung

Da ich grundsätzlich meine Bilder im RAW-Format aufnehme, benötige ich nach dem Fotografieren noch ein geeignetes Computerprogramm, um diese zu entwickeln. RAW bedeutet „roh, unverarbeitet“. Genau genommen ist die im RAW-Format aufgenommene Datei kein Bild. Sie enhält lediglich die Farb- und Helligkeitswerte der einzelnen Pixel und einige Informationen der Kamera. Für die anschließende Bildbearbeitung verwende ich die Programme Adobe Lightroom und Adobe Photoshop. Lightroom kann man eher als eine digitale Dunkelkammer betrachten, aus der man noch jede Menge aus seinen RAW Bildern herausholen kann.

Wer schon einmal ein Konzert ohne Blitzlichtunterstützung fotografiert hat, kennt auch ein grosses Problem; Kein Licht und das auch noch rot! Gerade diese besonderen Herausforderungen, welche die Konzertfotografie mit sich bringt, haben mich nicht mehr losgelassen.

An dieser Stelle bin ich auch schon bei meinen fotografischen Vorbildern.
Es gibt viele Fotografen die gute und ausdrucksstarke Bilder fotografieren. Diese hier alle aufzuzählen würde sicherlich den Rahmen sprengen. Es gibt jedoch einen Fotografen der mich besonders beeinflusst hat:

Fotografenmeister und PC-Service Jochen Kubik.
Jochen ist zudem Fotografenmeister an der MPA-Uni Stuttgart. Bei der Umsetzung meiner digitalen Projekte werde ich auch heute noch durch Jochens fotografisches Wissen unterstützt. Seine ausführlichen Fotoworkshops haben mich dabei immer sehr inspiriert.

Wiss.-Techn. Fotografie

Fotografie in der Wissenschaft

Die wissenschaftliche Fotografie ist so alt wie das bildgebende Verfahren der Fotografie überhaupt. Schon immer dienten wissenschaftliche Aufnahmen dem Zweck der Analyse und der Dokumentation von Forschungsergebnissen. Ob im Weltall, in der Medizin, in der Natur oder in der Materialforschung; dieses sind alles Bereiche, in dem zum Zweck der Wissensdokumentation fotografiert wird.
Während meiner zwischenzeitlich 35-jährigen Tätigkeit an der Materialprüfungsanstalt Uni Stuttgart gab es bei meinen beruflichen Aufgaben immer wieder Berührungspunkte zur Fotografie. Hierbei hat mir die institutseigene Fotoabteilung häufig wichtige Einblicke in deren Arbeiten gewährt. Die Arbeiten unserer Fotografenmeister konnte ich immer dann in Anspruch nehmen, wenn bedeutsame Ergebnisse aus den Forschungsprojekten wie Versuchsaufbauten, Versuchsergebnisse und bildgebende Analysen, möglichst genau fotografisch dargestellt werden mussten. Die Wiss.-Techn. Fotografie hat mich seither besonders fasziniert und das dort vermittelte Wissen konnte ich oft auch bei meinem Hobby, der Konzertfotografie, an mancher Stelle sinnvoll einsetzen.
Über 16 Jahre durfte ich mich an der MPA Stuttgart um die Dichtheit und um ihre Kennwerte von Industriearmaturen kümmern. Auf dieser Seite möchte ich nun etwas mehr auf diese besonderen Formen der Fotografie eingehen. Die hier gezeigten fototechnischen Verfahren und Bilder wurden allesamt den bereits veröffentlichten Berichten und von mir betreuten Forschungsvorhaben entnommen.

Metallografie - Fotografieren von metallischen Gefügen

Unter Metallografie versteht man die Aufklärung sowie die qualitative und quantitative Beschreibung des Gefüges metallischer Werkstoffe mithilfe mikroskopischer Verfahren. Sie stellt damit eine Disziplin der Metallkunde dar. Die Metallografie findet ihre Bedeutung zumeist in der Qualitätssicherung, der Klärung von Schadensfällen, der Forschung und in der Produktentwicklung. Die Gefügeuntersuchung mittels Licht- und Elektronenmikroskop dienen zur Charakterisierung von Werkstoffzuständen und Werkstofffehlern in metallischen und nichtmetallischen Werkstoffen. Das Fotografieren von Schliffbildern ist dabei ein wesentlicher Bestandteil dieses Berufsbildes. Das Foto zeigt die Gefügedarstellung einer HVOF Beschichtung.

Rasterelektronenmikroskopie – Fotografieren von kleinsten Strukturen

Die Rasterelektronenmikroskopie ist ohne Zweifel die vielseitigste unter den mikroskopischen Untersuchungsmethoden. Die jedoch mit Abstand teuerste Kamera die ich für meine Arbeiten nutzen durfte, ist die AURIGA von der Fa. Zeiss. Dieses hochmoderne System erweitert das Untersuchungsspektrum der bereits vorhandenen Mikroskope in den Bereichen der  Materialforschung und der Bauteilprüfung erheblich. Damit können Gefügemerkmale und Oberflächenstrukturen von Werkstoffen mit einer Auflösung von einem Nanometer abgebildet und analysiert werden. Neben der Darstellung von Oberflächenstrukturen ist es möglich, mittels einer Spektralanalyse eine detaillierte Aussage über die Oberflächenzusammensetzung zu treffen. Das Foto zeigt die Auriga FIB-SEM von Carl Zeiss an der MPA Stuttgart.

In der AURIGA Workstation sind ein hochauflösendes Mikroskop mit einem fokussierten Ionenstrahl und eine Vielzahl von Detektionsmöglichkeiten kombiniert. Damit können Details zukünftiger Werkstoffe mit einer Auflösung von einem Nanometer abgebildet und analysiert werden. Der Ionenstrahl ermöglicht präzise Schnitte in die Tiefe des Materials, wodurch die Struktur von Werkstoffen unterhalb der Probenoberfläche zugänglich wird. Dreidimensionale Gefügeuntersuchungen werden somit möglich. Gerade die Vielseitigkeit des neuen Mikroskopes bietet eine neue Qualität von Oberflächen- und Strukturuntersuchungen, die über die Möglichkeiten konventioneller Rasterelektronenmikroskope weit hinausgeht. Mit dem ebenfalls eingebauten STEM-Detektor sind selbst Strukturen im Nanometerbereich zugänglich, die bisher nur mittels Transmissions­elektronen­mikroskop (TEM) untersucht werden konnten. Das Foto zeigt einen FIB Schnitt an einer Armaturenspindel.

Thermografie – Fotografieren von Wärme

Die Thermografie ist ein bildgebendes Verfahren zur Anzeige der Oberflächentemperatur von Objekten. Dabei wird die Intensität der Infrarotstrahlung, die von einem Punkt ausgeht, als Maß für dessen Temperatur gedeutet. Bei der Infrarotthermografie wird ausgenutzt, dass jeder Körper, der eine Temperatur über dem absoluten Nullpunkt besitzt, eine von seiner Temperatur abhängige Wärmestrahlung aussendet. Diese Strahlung liegt im Infrarotbereich des elektromagnetischen Spektrums und kann mithilfe geeigneter Kameras sichtbar gemacht werden. Bei der aktiven Thermografie wird gezielt Wärme in den Körper einer beschichteten Armaturenspindel eingebracht und das Aufwärm- und/oder Abkühlverhalten des Körpers betrachtet. Das Foto zeigt die Thermografie an einer beschichteten Armaturenspindel.

Farbeindringprüfverfahren – Fotografieren von unsichtbaren Poren

Risse und Poren an Metalloberflächen, die während der Herstellung oder auch im Betrieb auftreten, können durch entsprechende Prüfverfahren sichtbar gemacht werden. Das Eindringverfahren, "Penetrant Testing" (PT) genannt, ist eines dieser Verfahren und eine vergleichsweise einfache Untersuchungsmethode der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung. Sie wird angewandt zur Anzeige von Oberflächenfehlern, wie Poren, Risse, Bindefehlern, Überlappungen und Rollierfalten, die zur Oberfläche hin offen sind. Poren und Fehlstellen können als fluoreszierende Anzeigen unter UV-Licht sichtbar gemacht werden. Das Foto zeigt die Sichtbarmachung von kleinsten Poren an einer beschichteten Armaturenspindel.

Weißlichtinterferometrie - Fotografieren von Topografien

Die Weißlichtinterferometrie (WLI) ist eine berührungslose optische Messmethode, welche die Interferenz von Weißlicht ausnutzt und so 3D-Profilmessungen von Strukturen mit Abmessungen zwischen einigen Zentimetern und einigen Mikrometern erlaubt. Die Vorzüge dieser Technik liegen in der schnellen Abbildung der Oberfläche und einer hohen Auflösung in z-Richtung von < 1 Nanometer. Weißlichtinterferometer (WLI) erlauben eine berührungslose Erfassung der Oberflächentopographie. Ein Teil des Lichtes, das in das Interferenzobjektiv fällt, wird mit einem Strahlteiler auf einen Referenzspiegel gelenkt. Dieses Licht wird dann in einer CCD-Kamera mit dem von der Probe kommenden Licht überlagert. Sind die Weglängen zwischen Probe und Kamera sowie zwischen Referenzspiegel und Kamera gleich, kommt es zur konstruktiven Überlagerung der beiden Strahlen. Die Auswertung der entstehenden Interferenzmuster erfolgt mit einem Computer, der aus diesen Informationen ein Abbild der Oberfläche berechnet. Das Bild zeigt die feingedrehte Oberfläche einer Armaturenspindel.

Digital Image Correlation – Fotografieren von Spannungen

Die digitale Bildkorrelation (Digital Image Correlation, abgekürzt DIC) ist ein Verfahren zur Berechnung von 2D- oder 3D-Koordinaten aus Einzelbildern oder Bilderserien, die entweder mit einer einzelnen Kamera, einem Stereokamerasystem oder einem Multikamerasystem aufgezeichnet wurden. DIC ist eine optische Messtechnik, bei der die Verformung, Verschiebung, und Belastung eines Materials oder einer Struktur analysiert werden kann. Die Nutzung einer Kamera erzeugt ein 2D-Bild, das die Analyse von Dehnung, Spannungen und Verformung in einer Ebene ermöglicht. Eine weitere Methode um Oberflächenspannungen zu ermitteln, ist die auf DMS-Technik basierende Bohrlochmethode.

Eine weitere Methode um Spannungen an den Oberflächen zu ermitteln, ist die auf DMS-Technik basierende Bohrlochmethode.

Schadensanalyse – Fotografieren von Schadensfällen

Das Gebiet der Schadenskunde ist ein sehr breites Gebiet mit Schnittpunkten in zahlreichen Fachgebieten wie z. B. der Metallographie, Werkstoffprüfung, Numerik, Korrosionskunde, Zerstörungsfreie Prüfungen, Beanspruchungsanalyse und vielen mehr. Für eine saubere Dokumentation von Schäden ist die klassische Makrofotografie, welche an der MPA Stuttgart auf höchstem Niveau umgesetzt wird, unabdingbar. Das Foto zeigt eine fotografische Dokumentation von Ausblasschäden an einer Armaturenabdichtung.

Nach gravierendem Abrieb von Graphit infolge Spindelbewegung kann es bei an­stehen­dem Druck - so die praktische Erfahrung - zum „Ausblasen“ ganzer Teile der Packung und demzufolge großer Leckage an Industriearmaturen kommen. Um den Nachweis der Ausblassicherheit von Packungen in Stopfbuchsabdichtungen zu untersuchen, wurde zunächst eine Prüfeinrichtung neu konzipiert und in Betrieb genommen. Für die Untersuchungen wurden Standardpackungen auf der Basis von Graphit verwendet. Als Druckmedium wurde überkritischer Wasserdampf mit einer Temperatur von 400°C (673,16 K) und einem Dampfdruck von 300 bar gewählt. Das Foto zeigt das Ausblasen einer Armaturenabdichtung.

Rauheitsmessung – Fotografieren von Oberflächenrauheiten

Die Rauheitsmessung ist eine Oberflächenmessung und dient der Ermittlung der Oberflächenrauheit. Dazu wird ein zwei- oder dreidimensionales Profil der Oberfläche vermessen. Daraus werden mit Hilfe standardisierter Verfahren verschiedene Rauheitskenngrößen berechnet, die die Oberflächenrauheit charakterisieren. Das Foto zeigt die Darstellung einer 3D-Rauheitsmessmethode zur Untersuchung von Armaturenspindeln.

Technische Fotografie darf auch Spaß machen

Dieses Foto zeigt auf humorvolle Weise die aufwändigen Untersuchungen an Dichtverbindungen
im Armaturenbau

Werner Ottens
Heute bin ich einmal vor der Kamera, denn die Materialprüfungen müssen ja weitergehen

Publikationen

Wenn du es bis hierher geschafft hast, interessierst du dich vielleicht auch für die eine
oder andere Arbeit und Veröffentlichung die ich an der MPA Stuttgart machen durfte.
Hier eine Liste mit den wichtigsten Arbeiten meiner beruflichen Laufbahn.

Reib- und Abdichtverhalten von Spindelabdichtungen in Armaturen
mit konditionierten Graphitpackungen
Dichtungstechnik Jahrbuch 2016
Werner Ottens, Rolf Hahn Materialprüfungsanstalt Universität Stuttgart

Einfluss der Feuchtigkeit bei der Lagerung auf das Verhalten von Dichtungen
Fachbeitrag Dichtungstechnik
Rolf Hahn, Werner Ottens, Fabian Schmid, Alexander Walter

Optimierung von Spindelabdichtungen in Armaturen hinsichtlich Funktion
und Ausblassicherheit durch Oberflächenbehandlung (Phase I)

Abschlussbericht des Forschungsvorhabens AiF-Nr. 15722N
Dr. Hans Kockelmann, Werner Ottens

Modern materials in industrial valves, Optimization of stuffing box stems
41st MPA-Seminar
Werner Ottens, MPA University of Stuttgart

Frictional- and Tightening Behaviour of Stem Seals in Industrial
Valves as Far as Conditioned Graphite Packings Are Concerned
40th MPA-Seminar
Werner Ottens and Rolf Hahn
Material Testing Institute University of Stuttgart (MPA)

Ausblassicherheit von Spindelabdichtungen in Armaturen
Werner Ottens und Rolf Hahn
Materialprüfungsanstalt Universität Stuttgart 2014

Optimierung von Spindelabdichtungen in Armaturen hinsichtlich Funktion und
Emissionsverhalten durch Oberflächenbeschichtung (Phase II).

Abschlussbericht des For­schungsvorhabens AiF-Nr. 17222N / VGB-Nr. 369
Ottens, Werner., Dr. Fischer, Christian.

Optimization of Stuffing Box Stem Seals in Industrial Valves as Far as
Function and Emission Behavior Through Surface Coating is Concerned
39th MPA-Seminar, 2013 in Stuttgart
Werner Ottens, MPA Universität Stuttgart,

Blow-out safety of stuffing box sealings in valves
38th MPA-Seminar, 2012 in Stuttgart
Werner Ottens, Hans Kockelmann, Materialprüfungsanstalt Universität Stuttgart

Zerstörungsfreie Charakterisierung und Überwachung von Alterungsphänomenen
in Kabelisolationen im Kontext der Reaktorsicherheit (PolySafe)

Abschlussbericht Reaktorsicherheitsforschung
Keller, M. Kurras, U. Rabe, C. Stumm, K. Szielasko, S. Benjamin, Thieltges, I. Veile, M. Weikert-Müller, J. Kaiser, W. Ottens, S. Zickler

Untersuchung des Betriebsverhaltens und Absicherung der Langzeitfunktion
von Stopfbuchsabdichtungen in Armaturen
AiF Forschungsvorhaben 2004
Hans Kockelmann, Werner Ottens, Materialprüfungsanstalt Universität Stuttgart

Neuartige dicht- und reibungsoptimierte HVOF-Beschichtungen
für die Funktionalisierung von Armaturenspindeln

FuE-Kooperationsprojekt, Feb. 2018
Werner Ottens, Materialprüfungsanstalt (MPA), Stefan Schmuker, rhv-Technik GmbH

Normspezifische Beratungen und Zertifizierung der im abgeschlossenen ZIM-Vorhaben entwickelten,
dicht- und reibungsoptimierten Spindelbeschichtungen nach VDI-Richtlinie 2440

AiF Abschlussbericht 2019
Werner Ottens, Materialprüfungsanstalt (MPA) Universität Stuttgart

Corrosion fatigue of CrNi13-4 martensitic stainless steel for  
Francis runners in dependency of water quality
D. Rückle, G. Schellenberg, W. Ottens, B. Leibing, F. von Locquenghien
MPA University of Stuttgart, Voith Hydro Holding